Oberhausen, Industrieanlage
Oberhausen
Oberhausen
Ruine Rheinfels
Zum Rebstock, Biebernheim
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Oberhausen (Rhld) war gerade 32 Jahre alt als ich 1933 im Zentrum der Stadt
auf der Hauptgeschäftsstraße, Marktstraße 153, geboren
wurde. Dort hatten meine Eltern ein Elektrogeschäft. Die dazu
gehörende Werkstatt war in der Nohlstraße, 10 Gehminuten
entfernt. Schulen, Hauptbahnhof und Rathaus waren auch nicht weiter
entfernt. Das alles hatte für mich keine große Bedeutung. Nur der Bahnhof war wichtig, wie Sie gleich lesen werden.
Erlebnisreicher waren mir unsere Sommerfrischen. Anfang Mai zogen die
Kinder mit der Großmutter aufs Land und gingen dort auch in die
Schulen. Eingemietet waren wir in Sommervillen oder bei
Verwandten. Im November gings dann zurück.
St. Goar am Rhein
war der schönste und am meist besuchte Ort. Meine Großmutter
ist im Stadtteil Biebernheim geboren, weshalb wir dort Verwandte hatten
. Später haben wir das Gasthaus
"Zum Rebstock" teilweise gemietet und als Wohnung umgebaut. Es wurde
zum Zweitwohnsitz, da das Haus in Oberhausen im Krieg 1940
zerstört wurde und ausbrannte. Die Ruine Rheinfels war für
uns frei zugänglich und wurde unser Lieblingsspielort.
Zwischen durch war ich mit meinem Bruder Wolfgang einen Sommer und Winter lang auf Schloß Marisfeld, einem Wasserschloß das mich sehr beeindruckte. Ein grosser Wildschweinkopf hing in der Eingangshalle.
Die Nachricht von der Zerstörung des Hauses in Oberhausen traf uns in Freistein. Wir
Kinder waren dort mit der Großmutter und einem Dienstmädchen
in einer Sommervilla, am Anfang des Ortes, direkt an der Thaya
eingemietet. Überraschend kam dann meine Mutter mit dieser
Nachricht des Bombentreffers angereist.
Bis zum Winter konnten wir noch bleiben, dann bezogen wir eine Wohnung
in Wien. Irgendwo am oberen Tor des Belvederes, Tramstation
Südbahnhof .
Da die Wohnung in St.Goar /Biebernheim noch nicht fertig war, haben wir uns
noch bei Verwandten meiner Mutter im "Gasthaus zur Post" und Postmeisterei Stumm in Mengerschied/Hunsrück eingemietet. Meine Mutter ist eine geborene Stumm aus der Orgelbauerfamilie Stumm im Hunsrück. Es waren Verwandte.
Dann auf nach Biebernheim zum "Gasthaus Rebstock", bis ich aufs
"Langemarck Gymnasium" in Oberhausen kam. Dieses humanistische
Gymnasium war nacheinander, kriegsbedingt ausgelagert, in diversen
Schullager Proßnitz, Lautschin
(Loucen), Blumenau (Plumlov) in der Nähe von Olmütz, zählten aber alle zum
Hauptwohnsitz Oberhausen. Dann allein Flucht zurück nach
Oberhausen, wo waren die Eltern und Geschwister? Ich wußte nur in
Biebernheim nicht, Vater in Berlin.
Die Stadt der Gutenhoffnungshüttes war alles andere als schön, aber die Industrieanlagen hatten einen gewaltigen, prägenden Ausdruck gehabt.
Dann habe ich sie 1959 verlassen und bin nach München gezogen.
Heute sind die Industrieanlagen zu Vergnügungsanlagen umgebaut.
Blumenau (Plumlov)
Lautschin (Loucen)
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